HBM3 für Nvidia: Zertifizierung von Samsung HBM3E 12Hi auf Q4 verschoben

Samsung bekommt es nicht hin, fortschrittlicher HBM3E mit zwölf Lagen für Nvidias AI-Beschleuniger wird nicht fertig. Erneut soll eine Verschiebung anberaumt sein, heißt es bei den Analysten von UBS. Zuletzt wanderte der Termin ohnehin schon stetig weiter nach hinten, sodass dies durchaus passen könnte.
Eine lange Serie an Rückschlägen
Nach dem notwendig gewordenen Redesign von HBM3E bei Samsung geht es für den südkoreanischen Speicherriesen dennoch weiter nur schleppend voran. Wie üblich schweigt das Unternehmen selbst zu der Thematik, es war Großkunde Nvidia, der durch CEO Jensen Huang Anfang Januar plötzlich mit dieser Aussage überraschte und damit die negativen Schlagzeilen der vielen Monate vorab bestätigte.
Danach kam etwas Optimismus auf, im April hieß es, schon im Juni könnte die finale Zertifizierung erfolgen. Später wurde daraus jedoch Juli, zuletzt sogar August. Und nun heißt es, es dürfte wohl noch einige Wochen später passieren, das vierte Quartal wird von den Analysten der Schweizer UBS nun genannt.
Das wäre ein erneuter Rückschlag und bringt Samsung weiter in Bedrängnis. Erst kürzlich wurde berichtet, Samsung geht bei HBM3E in große Vorleistung, produziert bereits in Serie vor. Sollte eine Zertifizierung bei Nvidia nun scheitern, wären die Lager ohne den wichtigsten Kunden prall gefüllt.
Samsung könnte letztlich unfreiwillig direkt der Erste sein, der die strengeren Testrichtlinien umsetzen muss. Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass Nvidia die Testregularien für HBM angezogen haben soll, da die Defektrate zu hoch war. Zuvor wurden hier anscheinend primär ungetestete Chips abgenommen. Gerade HBM war in den letzten Jahren durchaus Teil des Problems. Er wurde zu schnell zu hoch gezüchtet, selbst Nvidia musste mehrfach korrigieren, ließ stets auch Luft beim Takt und sprach nicht den vollen Speicherausbau an, der theoretisch eigentlich zur Verfügung stand. Die neuen Stapel mit 12 und 16 Lagen Chips haben ein noch größeres Fehlerpotenzial.
Ob Micron am Ende wirklich profitiert, wie es die Analysten erklären, bleibt ebenfalls abzuwarten. So richtig in Fahrt kommt der Zug dort nämlich auch nicht, bisher ist der größte Profiteur stets SK Hynix gewesen. Sollte Samsung jedoch wirklich sehr spät erst zugelassen werden, könnte für Micron letztlich schlichtweg mehr Raum sein, hier etwaige Lücken zu füllen, die SK Hynix aufgrund der extremen Nachfrage noch gar nicht bedienen kann. Micron erklärte im letzten Quartalsbericht im März dieses Jahres (PDF-Dokument), dass die Produktion für HBM3E 12Hi begonnen habe und im zweiten Halbjahr 2025 für Nvidia GB300 zur Verfügung stehen wird.