77,8 Millionen PS5 verkauft: Sony erwägt Preissteigerung und US-Fertigung

Sony hat im abgelaufenen vierten Finanzquartal 2024 2,8 Millionen Einheiten der PlayStation 5 verkauft und kommt damit auf 18,5 Millionen Einheiten für das gesamte Jahr und 77,8 Millionen Spielkonsolen seit der ersten Markteinführung. Aufgrund von Trumps Zöllen erwägt Sony eine Preissteigerung und die Fertigung in den USA.
Das Unternehmen hat das vierte Finanzquartal 2024 mit einem Umsatz in Höhe von 2.630,2 Milliarden Yen (16,04 Mrd. Euro) und das Fiskaljahr 2024 mit 12.957,1 Milliarden Yen (79,04 Mrd. Euro) abgeschlossen, was einen Rückgang um 24 Prozent respektive 0,5 Prozent entspricht. Hintergrund ist die im Vergleich zum Vorjahr schlechter gelaufene Finanzsparte, die Sony im ersten Fiskaljahr 2025 deshalb als „Discontinued Operation“ führen will, bevor ab Oktober 2025 für die zweite Hälfte des Fiskaljahres 2025 eine Ausgliederung als eigenständige Tochtergesellschaft geplant ist.
Ohne die Finanzsparte stagnierte Sony im vierten Quartal beim Umsatz und lag auf das Jahr bezogen bei 7 Prozent im Plus. Der operative Gewinn des Konzerns hat sich im vierten Quartal um 11 Prozent auf 203,6 Milliarden Yen (1,24 Mrd. Euro) verschlechtert respektive um 6 Prozent auf 215,2 Milliarden Yen (1,31 Mrd. Euro) verbessert (ohne Finanzsparte), auf das Fiskaljahr bezogen lag der operative Gewinn mit 1.407,2 Milliarden Yen (8,58 Mrd. Euro) bei 16 Prozent respektive mit 1.276,6 Milliarden Yen (7,78 Mrd. Euro) 23 Prozent im Plus.
Sony könnte Kosten von Strafzöllen weiterreichen
Sony erwartet aufgrund von Trumps Strafzöllen negative Auswirkungen in Höhe von 100 Milliarden Yen (609,7 Mio. Euro) auf das operative Geschäft im Fiskaljahr 2025. Im auf die Quartalszahlen folgenden Conference Call für Investoren und Analysten erklärte Sony über CEO Hiroki Totoki, dass der Konzern bei der PlayStation 5 die Produktion auch in den USA erwäge, um den „Tariffs“ aus dem Weg zu gehen. Die US-Fertigung sei durchaus möglich und wäre nach vorne blickend eine effiziente Strategie, so Totoki.
Finanzchefin Lin Tao nannte die PlayStation 5 im Call zwar nicht beim Namen, erklärte aber, dass Sony es in Betracht ziehe, die gestiegenen Kosten durch Strafzölle an die Konsumenten weiterzureichen, um das Geschäftsergebnis unterm Strich nicht negativ zu beeinflussen. Um den Preis der Spielkonsole nicht erhöhen zu müssen, könnte es demnach auch in anderen Sparten des Konzerns Preissteigerungen geben.
In den USA hat Sony den Preis der Spielkonsole zuletzt nicht angepasst, sie kostet dort 449,99 US-Dollar ohne und 499,99 US-Dollar mit Laufwerk – jeweils vor Steuern. Die PS5 Pro verkauft Sony in den USA für 699,99 US-Dollar. In Europa hat Sony zuletzt am 13. April den Preis der PS5 ohne Laufwerk von 449,99 auf 499,99 Euro angehoben. In Australien und Neuseeland sind auch die Preise der Variante mit Laufwerk nach oben angepasst worden. In den Markt gestartet war die Spielkonsole ursprünglich für 399,99 Euro, sodass sie mittlerweile 25 Prozent mehr als vor viereinhalb Jahren kostet.
GTA 6 nicht mehr für Sonys Fiskaljahr 2025
Von der PS5 hat Sony im vierten Quartal 2,8 Millionen Einheiten und somit 38 Prozent weniger als vor einem Jahr verkauft. Für das gesamte Jahr beläuft sich der Rückgang mit 18,5 statt 20,8 Millionen Einheiten auf 11 Prozent. Sony erwartet für das Fiskaljahr 2025 einen Absatz von 15 Millionen PS5. Negativen Einfluss dürfte auch die Verschiebung von GTA 6 von Herbst 2025 auf Mai 2026 haben. Damit fällt der Titel vollständig aus Sonys Fiskaljahr 2025. Insgesamt hat Sony seit dem Marktstart 77,8 Millionen PS5 abgesetzt.