DGX Spark und Station: Nvidias Wette, Partner und die (zukünftige) Zusammenarbeit

Warum bauen sieben Firmen den gleichen Mini-PC und andere den gleichen Desktop-PC auf Nvidia-Basis? Weil es geht, aber auch, weil man muss, um in Zukunft dabei zu sein. Im Gespräch auf der Computex stellen einige der Parteien klar, dass es aktuell schon ein ziemliches Glücksspiel sei, ob DGX Spark wirklich erfolgreich sein wird.
Der Mini-PC DGX Spark war auf der Computex 2025 gefühlt an jeder zweiten Ecke zu sehen. Das ist nicht überraschend, schließlich sind mit Asus, Acer, MSI, Gigabyte neben Lenovo, Dell und HP viele OEMs dabei – und für die erstgenannten ist es die Hausmesse, was sie mit riesigen Ständen untermauern. Dafür wurden den DGX Spark sogar noch neue Gehäuse spendiert, Asus beispielsweise hat das weiße und günstig anmutende Gehäuse der GTC gegen ein deutlich schickeres und professioneller aussehendes Chassis getauscht. Und bei MSI gibt es sogar zwei Varianten.
Auf die Frage bei den Partnern, wie groß sie denn den Markt für dieses System einschätzen, kam oft ein ehrliches „Wissen wir auch noch nicht so“. Studenten und Universitäten wurden gern als mögliche Zielgruppe genannt, denn diese setzen für ihre Arbeiten häufig auch RTX-Karten ein, die nicht wirklich günstiger sind oder andere Limitierungen haben. Auch Shops und Firmen sind Käufer. Auch der Sicherheitsaspekt eines für die lokale Arbeit mit KI ausgelegten Systems wurde ins Feld geführt, denn nicht jeder wolle und müsse seine Daten in eine Cloud laden. Einige Aspekte der Arbeit könnten so lokal bleiben. Und obwohl die Partner nicht so richtig wissen, wohin es mit den DGX Spark letztlich gehen und ob sie ein Erfolg werden, machen sie mit.
Dabei sein ist alles
Denn, wie es auch hieß, kann das Engagement auf andere Projekte und Produkte von Nvidia abfärben. Als Beispiel wurden mögliche Lieferungen von zusätzlichen Blackwell- und AI-Chips genannt, aber und vor allem auch zukünftige Projekte und eventuelle Nachfolgeprodukte der nächsten Jahre, für die man bedacht werden will. Das wollen letztlich alle Partner von Nvidia, denn wenn das Ganze nun ein Erfolg werden sollte, will man auf keinen Fall nicht dabei gewesen sein. Und jeden zusätzlichen GB200, GB300 und ähnliches nehmen alle nur zu gern, denn dort ist das große Geld zu verdienen.
Auf die auch nicht ganz ernst gemeinte Frage bei einem der Partner, wie denn die zweite Generation aussehen wird, gab es natürlich keine Antwort – erwartet wurde aber keine. Immerhin war die Zuversicht für weitere Systeme dieser Art überall vorhanden. Dann mit vermutlich auch mehr Entfaltungsspielraum, das hofft man zumindest.

Nvidia gibt Systeme weitgehend vor
Das Risiko beim DGX Spark ist für die Partner überschaubar. Natürlich will Nvidia ab August auch Verkäufe sehen, aber das Unternehmen liefert die fertigen Platinen komplett bestückt, die Partner müssen sich nur um Gehäuse, Kühlung und Storage-Kapazität kümmern. Für das Gehäuse gibt es Vorgaben an Lautstärke, Wärme und Größe, aber diese sind überschaubar hoch, weshalb am Ende alle Systeme fast identisch aussehen und irgendwie doch fast nur das Logo ausgetauscht wird.

Bei den DGX Stations mit Nvidia GB300 ist das zum Teil ähnlich, aber auch anders, da hier schon allein die Gehäuse von klein bis riesig Unterschiede aufweisen. Das Ganze geht auch schlichtweg schon eher in Richtung kleiner Serversysteme beziehungsweise Workstations, da gibt es etwas mehr Spielraum, was die Partner damit machen werden.
An den Ständen wurde jedoch noch viel mit Mockups gearbeitet, viele Bauteile waren gar nicht wirklich auf den Boards vorhanden, wie beispielsweise der Arbeitsspeicher der DGX Station nach neuem SOCAMM-Standard. Der wiederum soll wohl auch noch ziemlich empfindlich sein und sich leicht verzögern, erklärte einer der Partner.