Mobilfunk: Vodafone will mit „Spam Warner“ vor Telefonbetrug schützen

Vodafone will die Kunden im eigenen Mobilfunknetz mit dem „Spam Warner“ vor Telefonbetrug schützen, indem auf Basis einer Datenbank mit Rufnummern, die im Zusammenhang mit Telefonbetrug stehen, vor dem Anrufer gewarnt wird. Einen vollständigen Schutz gibt es aber nicht, Verbraucher müssen stets wachsam bleiben.
Den „Spam Warner“ hat der Mobilfunknetzbetreiber jetzt netzseitig aktiviert, sodass er ohne Zutun der Kunden stets im Hintergrund aktiv ist. Die Sicherheitslösung baut auf dem Dienst „CallerID“ auf, der bei Vodafone vor vier Jahren eingeführt wurde. Bis zu 30 Zeichen mit zusätzlichen Informationen zum Anrufer lassen sich damit auf dem empfangenden Smartphone anzeigen. Steht eine Rufnummer im Verdacht des Telefonbetrugs, soll auf dem Display künftig der Hinweis „Vorsicht: Betrug möglich!“ erscheinen. Das soll auch bei Drittanbietern im Mobilfunknetz von Vodafone funktionieren. Angerufene sollten das Telefonat dann tunlichst nicht annehmen.
Es gibt keinen vollständigen Schutz
Im Hintergrund kommt für den „Spam Warner“ eine von Vodafone gepflegte Datenbank zum Einsatz, in der laut Netzbetreiber „mehrere tausend Rufnummern, die im Zusammenhang mit Telefonbetrug stehen“, hinterlegt sind. Das verdeutlicht aber auch, dass Verbraucher auf die stetige Pflege der Datenbank seitens Vodafone angewiesen sind. Den entsprechenden Hinweis schickt der Netzbetreiber in seiner Ankündigung gleich hinterher: „Viele Betrüger ändern regelmäßig ihre Telefonnummer. Wenn die Rufnummer noch nicht in der Datenbank gespeichert ist, können Betrugsanrufe ohne Warnung auf dem Handy eingehen.“
Mit eigener Rufnummer vorsichtig umgehen
Deshalb rät der Netzbetreiber auch dazu, mit der Preisgabe persönlicher Informationen wie der eigenen Rufnummer vorsichtig umzugehen. „Meistens sind wir es selbst, die unsere Nummer preisgeben – sei es bei Online-Gewinnspielen oder ähnlichen Aktionen“, sagte Marc Atkins, Leiter der Cyber-Sicherheitszentrale von Vodafone. Verbrauchern gibt das Unternehmen fünf Tipps mit, die vor Telefonbetrug schützen können:
- Nicht zurückrufen! Rückrufe können teuer werden, wenn es sich um teuer abgerechnete Mehrwertnummern handelt.
- Keine persönlichen Daten preisgeben! Betrüger nutzen Gewinnspiele oder Umfragen oft als Tarnung für Phishing.
- Vorsicht bei Tastendrücken am Telefon! Ein unbedachter Tastendruck kann kostenpflichtige Mehrwertdienste oder Abos aktivieren.
- Nummern prüfen! Verdächtige Nummern aus dem Ausland sind häufig Betrugsversuche. Im Zweifel online prüfen, ob sie bereits bekannt sind.
- Warnungen ernst nehmen! Auf Warnhinweise auf deinem Display achten – Vodafones „Spam Warner“ schützt vor identifizierten Betrugsanrufen.
Bei Bundesnetzagentur beschweren und Nummern blockieren
Beschwerden zu Ärger mit Rufnummern und Anrufen lassen sich in Deutschland auch direkt der Bundesnetzagentur melden. Dort werden Beschwerdeformulare für zahlreiche Vergehen wie belästigende Anrufversuche, unerlaubte Telefonwerbung, Ping-Anrufe, Fax-Spam, Wucher-Hotlines, Bandansagen und mehr zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus bieten die Betriebssysteme Android und iOS auch eine Funktion, um unerwünschte Rufnummer über die Anrufliste dauerhaft zu blockieren.