Wie gut ist Doom: The Dark Ages?: Neu heißt nicht besser, sagen Tests im Netz

Doom, die Serie, die schnelle Shooter in die Moderne geholt und aus den Klauen des Pseudorealismus befreit hat, ist zurück. An noch gar nicht so alten Glanz kann The Dark Ages aber nicht anknüpfen, verraten Tests. Neu heißt demnach nicht besser. Dabei wird auf hohem Niveau gemeckert.
Neu vs. besser
In seinen Grundfesten überzeugt das dritte Neu-Doom immer noch durch seine Geschwindigkeit, das Erzeugen eines Balletts aus Optionen, der einen Kampf zum Puzzle macht, vor Umgebungen, die oft als Cover aus Metal-Alben beschrieben werden. Es ist allerdings nicht dieser Punkt, der bei vielen Testern im Mittelpunkt steht. Warum auch? Id Software und Doom sind bekannte Größen. Man weiß ungefähr, was man bekommt, zumindest vom Hörensagen: Einen tollen „Flow“, der einsaugt, fasziniert, abholt.
In diesen Momenten überzeugt Tester das neue Doom so wie immer. Kritischer wird es bei den Neuerungen. Hier geht der Serie in der Tendenz der Schwung aus. Was den neuen Nahkampf-Fokus betrifft, den Einbau von Mechs, Turret-Sequenzen – sie sind mal mehr, mal weniger umstritten. Selbst wenn einmal nicht im Detail auf jeden neuen Aspekt eingegangen wird, bleibt dennoch die Feststellung, dass „der Kampagne am Ende die neuen Ideen ausgehen” (Eurogamer), es dem Shooter zunehmend an kreativen Highlights mangelt.
Auch die reduzierte Bewegungsgeschwindigkeit, der Verzicht auf hyperagile Doppelsprünge wird eher als Verlust empfunden, auch wenn er den Fokus auf das neue Schild legt. Das ist laut der Webseite als Bewegungs- und Angriffs-, nicht Verteidigungswerkzeug zu sehen.
Doom und die Story…
Nicht ganz eindeutig klar wird warum. Manche Tester wünschen sich mehr „Bewährtes“ und sehen Doom Eternal als Highlight, die Neuerungen als halbgare Ideen, die allenfalls vom Doom-Kern ablenken, andere wünschen sich ganz ähnlich eine stärkere Rückbesinnung auf die klassischen Shooter oder halten fest, dass id Software das Rad eben nicht mit jedem Spiel neu erfinden könne. Irgendwann sei das Spielprinzip eben bekannt und könne nicht ganz so überzeugen wie beim ersten Mal. Darin sind sich Tester wiederum einig: Doom Eternal bleibt der Höhepunkt der Reboot-Spiele. „Vieles fühlt sich an wie ein erster Entwurf“, heißt es bei Rock, Paper, Shotgun, zu viel sei im Weg, man wolle doch nur „mehr verdammtes Doom spielen”.
Einigkeit herrscht zudem in einem zweiten Punkt. Doom braucht keine Story, sie wird als dröge beschrieben, als überflüssig, mithin als störend. Dass die Kritik daran wächst, ist kein Wunder. Den Rezensionen zufolge nimmt die neue Besessenheit der Serie mit einem komplexeren Narrativ noch einmal mehr Raum ein, ohne in irgendeiner Form mitzureißen.
Fazit: Immer noch gut
Im Grunde ist The Dark Ages ein packender Shooter, der in seinen besten Momenten eine grandiose Faszination entwickelt. Die entsteht laut Rezensionen aber aus dem Gameplay der Reboot-Serie, weniger aus den neuen Ideen. Mehr als einmal wird ein Highlight vermisst, dass The Dark Ages wirklich herausstechen lässt. Die „Enttäuschung“, das sagt auch der Metacritic-Schnitt von gut 85 Punkten, bewegt sich aber auf einem recht hohen Niveau: Gut, nicht großartig, lautet immer wieder das Fazit – womit The Dark Ages die durch seine revolutionären Vorgänger gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllen kann. Spaßige Stunden verspricht der Shooter dennoch.
Damit passt der Inhalt zur Technik. Bei der Grafik „fehlt dem Spiel das gewisse Etwas“, lautet die Bilanz im ComputerBase-Technik-Test, sie hat aber höhere Ansprüche an die Hardware als ihre Vorgänger und ist nicht ganz grün mit der RTX-5000-Serie. Alle Details liefert der Technik-Test zu Doom: The Dark Ages.
Publikation | Wertung |
---|---|
Destructoid | 9.5/10 |
Eurogamer | 4/5 |
GamesRadar+ | 3.5/5 |
GameStar | 90/100 |
Kotaku | 4.5/5 |
VG247 | 4/5 |
Rock, Paper, Shotgun | 9/10 |
Doom: The Dark Ages | Presse: 85/100 Nutzer: -/10 |