Sharkoon SGK25 im Test: 50 Euro reichen bei einer Tastatur für 75%

Max Doll
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Sharkoon SGK25 im Test: 50 Euro reichen bei einer Tastatur für 75%

Darf eine Kompakttastatur mit 75%-Layout und Drehregler auch wenig kosten und gut genug sein? Sharkoon findet ja und schickt die SGK25 für 50 Euro in Schwarz und Weiß ins Rennen. Die Tastatur scheint tatsächlich mit Bedacht zusammengestellt. Schwierig bleibt ihr Segment an sich, das Abwägungen nötig macht.

Bekommt man für 50 Euro das, was woanders sehr viel mehr kostet? Seit der Abschaffung von Zauberei vermutlich nicht mehr. Sharkoon kann allerdings immer noch kunstvoll sparen. Kennt man seine Anforderungen und Wünsche, kann die SGK25 aber genau das richtige Produkt sein. Ihr Konzept ergibt durchaus Sinn und ist gut – relativ gesehen. Alle Details im Test.

Sharkoon Skiller SGK25
07.06.2025
  • Ordentliche Basis-Taster & Hot Swap
  • Einstiegsfreundliches Kompaktlayout
  • Double-Shot-Tastenkappen
  • Medienfunktionen liegen ungünstig
  • Leertaste sticht akustisch heraus
  • Tasten fast nicht programmierbar

Sharkoon SGK25 im Überblick

Ein 75%-Layout heißt, dass der Funktionsblock verkürzt und der Nummernblock gestrichen werden. Abgesetzte Tastenbereiche gewährleisten allerdings schnelle Orientierung. Die Ausstattung deckt ansonsten Grundlagen ab: Eine RGB-Beleuchtung, die Tasten und Seiten der SGK25 umfasst, Mac- und Windows-Modus sowie Medienfunktionen auf der FN-Ebene. Dazu kommt der bei 75%-Tastaturen häufig zu findende Drehregler, an dem trotz des Preisbereichs festgehalten wird. Hier besteht das Rad allerdings aus Kunststoff und nicht aus Aluminium.

Die Tastenfunktionen sind bei der SGK25 fixiert. Programmiert werden können drei LED-Profile, darüber hinaus lässt Sharkoon drei fest vorgegebene Tasten mit Makros neu programmieren. Beides funktioniert nur über die Tastatur selbst, da der Hersteller hier auf die QMK-Firmware verzichtet. Das grenzt die Tastatur von der SGK50-Serie ab, die vollständig angepasst werden kann. Multimedia-Funktionen liegen ebenfalls auf der FN-Ebene.

Sharkoon Skiller SGK25 Sharkoon Skiller SGK50 S3
Größe (L × B × H): 33,1 × 13,9 × 4,0 (5,0) cm
31,0 × 12,0 × 3,8 (4,8) cm
Variante
32,5 × 13,5 × 3,8 (4,8) cm
Layout: 75 % ISO 85 Keys
Gewicht: 668 g
724 g
Variante
1.084 g
Gehäuse-Material: Kunststoff
Kunststoff
Variante
Holz
Kabel: 1,80 m, USB/Type-C-USB (modular) 1,50 m, USB/Type-C-USB (modular)
Hub-Funktion:
Key-Rollover: N-KRO
Schalter: Huano Red
Hot-Swap-fähig
Gateron Yellow / Brown / G Pro 3.0 Yellow / Red
Hot-Swap-fähig
Switch Plate: ? Polycarbonat
Tasten: Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: Double-shot molding
Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
Variante
Form: zylindrisch
Material: PBT-Kunststoff
Beschriftung: dye sublimation
Zusatztasten: Scrollrad (Lautstärke) 1 × Makro
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, Makroaufnahme
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Farbe: partielle Beleuchtung : RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Makros & Programmierung: 64 kB, 1 Profile
teilweise, softwarelos programmierbar
256 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar
Preis: ab 48 € ab 80 € / ab 79 € / ab 70 € / ab 50 € / 160 €

Taster: Rot & belastbar Basis

Die SGK25 gibt es in nur einer Konfiguration: Mit roten Tastern von Huano. Sie haben laut Datenblatt 45 Gramm Widerstand am Signalpunkt bei halbem Hub und 4 Millimeter Federweg – so wie die allermeisten Red-Switches. Hot-Swap-Sockel ermöglichen ihren Austausch gegen andere Exemplare im 3- oder 5-Pin-Layout.

Sharkoon SGK25 Taster und Tastenkappen
Sharkoon SGK25 Taster und Tastenkappen

Was das Datenblatt nicht verrät ist, wie sich die Taster anfühlen. Dass Huano im Budget-Segment operiert, darf nicht verwundern. Huano Red sind Budget-Taster. Tastenkappen haben deshalb mehr Spiel, als man es mittlerweile aus höhen Preisklassen kennt, beim Eindrücken bleibt ein leicht raues Gefühl. Dazu kommt ein heller Klang, der im Kunststoff-Chassis der Tastatur wahrnehmbar wird.

Sie ähneln darin Cherry MX der ersten Generation, wenn auch eine Nuance feiner und eine Nuance weniger „stramm“ beim Ausfedern. Dass der Widerstand beim feinfühligen – völlig alltagsfernen – Betätigen zwischen Tastern minimal zu variieren scheint, ist für diese Preisklasse normal. Dafür gleicht sich die Charakteristik – identische „Kratzigkeit“ hilft der Eingewöhnung und lässt diese Eigenheit im Alltag schnell aus den Augen verschwinden. Also: Die Taster sind absolute Basis, stören aber auch nicht. Dass es besser geht ist klar – nur eben nicht zu diesem Kurs.

Die Ausleuchtung strahlt dank vernünftig gesetzter Beschriftung. Mit ABS-Kunststoff und der daraus folgenden, glatten Oberfläche muss man in der Preisklasse leben; PBT als Material wäre eine vermessene Erwartung. Aber: Dank Double-Shot-Beschriftung macht Sharkoon die Kappen per Design langlebig. Unschön sind nur die Status-LEDs: Die Segmente sind nicht voneinander isoliert, die LEDs scheinen in benachbarte Segmente durch.

Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (dunkel)
Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (dunkel)
Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (hell)
Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (hell)
Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (dunkel)
Sharkoon SGK25 RGB-Beleuchtung (dunkel)

Alltag & Akustik

An sich funktioniert die SGK25 hervorragend, sowohl in der Funktion, als auch, gemessen an den minimalen Erwartungen, der Akustik. Individualität liegt ihr indes nicht. Sie ist kein Universaltalent.

Akustik: 2015 ruft an

Akustisch darf man keine Wunder erwarten. Die SGK25 ist kein Leisetreter, sondern gut hörbar. Aus welchem Material sie besteht, hört man: Sie klingt nach dünnem Kunststoff, mit deutlichem, hellem, etwas klackrigen „Klack“ beim Betätigen. Auch die Taster passen zu diesem Eindruck. Warum wird beim Öffnen der Tastatur klar. Das Chassis kommt ohne Schrauben aus und wird nur ineinander geklemmt und weist geringe Wandstärken auf.

Dass die SGK25 trotzdem angenehmer als eine alte SGK3 (Test) von 2018 oder mit einer NTXT Function der ersten Generation konkurrieren kann, liegt nicht nur am umschließenden Gehäuse, sondern an Dämmung. Sechs Millimeter grobporigem Schaumstoff unter und über dem PCB und eine weitere Schicht zwischen PCB und der Switch Plate aus Kunststoff sollen Schall aufhalten. Es fehlt zwar schlicht die Masse für tieferen, satten Klang, aber Material, um massives Klappern und Klackern zu reduzieren.

Sharkoon SGK25 in Einzelteile zerlegt
Sharkoon SGK25 (Huano Red)

Eine akustische Schwachstelle bleibt allerdings. Die Leertaste lässt sich deutlich wahrnehmen, sie peitscht bei forciertem Schreiben an den Anschlag, hell, prägnant und aufdringlich – TACK!. Dass Sharkoon eine Lage Gummi aufbringt, vermag daran wenig zu ändern, die Tastenkappe bedürfte einer Lage Schaumstoff, um sie zum Schweigen zu bringen. Beim Schreiben verlangt das Gleichmut ab. Spieler dürften sich hingegen leichter damit arrangieren können.

Die SGK25 ist so zwar gut hörbar, klingt aber nicht alt. Sie tippt überdies etwas satter als die alte SGK50 S4 der ersten Generation, sie hat weniger Nachhall und wirkt damit etwas höherwertiger. Die verbesserte zweite Generation der S4 beziehungsweise die S2 und S3 der Serie mit Silikondämmung lassen ihr aber keine Chance, weder bei Tastern noch Akustik – erst recht nicht in der PBT-Variante. Beide tippen unauffälliger und zeigen, dass ein moderater Mehrpreis noch sehr deutliche Verbesserungen bringt.

Eine ebenfalls teurere Ducky One 3 hebt sich ebenfalls positiv ab: Sie legt den Fokus auf klarere, satte Anschläge und lässt das „Plastik-Klackern“ entfallen. Das macht sie unauffälliger, wenn auch mit leisem metallischem Hall, den die Taster produzieren. Switches tragen schließlich zur Akustik bei und unterstreichen, dass das Gesamtpaket bei Sharkoon schon passt. Die Kombination aus Kunststoff und Huano-Switches eliminiert metallischen Nachhall, den MX-Taster auf Alu-Plate oft von sich geben.

Gateron G Pro 3.0 Yellow erweisen sich qualitativ und akustisch als klares Upgrade. Die immer noch preisbewussteren, aus Nylon und POM gefertigten Taster reduzieren Klackern und lassen den Anschlag tiefer werden. Das macht einen hörbaren, wenn auch nicht gravierenden Unterschied aus, zu dem ein feines, gleichmäßiges Eingleiten kommt. Auch hier bringen kleine Mehrpreise klare Mehrwerte.

Alltag: Ohne Änderungswunsch okay

75%-Tastaturen sind nicht alle gleich. Was die SGK25 abhebt, sind ihre voneinander abgegrenzten Tastenblöcke. Während andere Tastaturen, vor allem im günstigeren Bereich, einfach alle Tasten eng zusammenschieben, haben es die Finger hier leichter sich blind zu orientieren. Das hebt sie auch von der Sharkoon SGK50 S2 (Test) ab, die ihre Tasten eng zusammenrücken lässt.

Lediglich an die Position von „Entfernen“, das untypisch zwischen den Bildlauf-Tasten liegt, muss man sich gewöhnen. Das geht allerdings fix und führt zu keinerlei Beeinträchtigungen. Dass Sekundärfunktionen nicht auf den Tastenkappen vermerkt werden, zwingt zu weiterem Lernen. Ausleuchtung und Aussehen profitieren dafür. Auch mit einem gut greifbaren Drehregler kann Sharkoon punkten, dass er aus Kunststoff ist, geht schnell unter. Metall ist zwar schöner, aber keinesfalls etwas, das bei jedem Betätigen an den Nerven nagt.

In einem Punkt muss man mit der SGK25 jedoch leben: Der BYK916-Controller wird von QMK nicht unterstützt. Das schränkt ein. Nur zwei Tasten, „Ö“ und „Ä“, können mit Makros belegt, drei LED-Profile nach eigenem Gusto angelegt werden. Dank des 75%-Layouts, das die wichtigsten Tasten in Hardware belässt, und des Drehreglers, besteht allerdings zunächst geringer Bedarf am Anpassen der FN-Ebene für den Alltag. Der ergibt sich vielmehr, weil die Medienfunktionen auf den ersten F-Tasten liegen und deshalb nicht mit einhändigem Klammergriff nutzbar sind.

Fazit: Relativ gesehen gut

Bekommt man für 50 Euro das, was woanders sehr viel mehr kostet? Seit der Abschaffung von Zauberei vermutlich nicht mehr. Kennt man seine Anforderungen und Wünsche, kann die SGK25 aber genau das richtige Produkt sein. Ihr Konzept ergibt durchaus Sinn und ist gut – relativ gesehen.

Möchte man für wenig Geld eine 75%-Tastatur ausprobieren, einfach zum Anschließen und Loslegen, kann man zur SGK25 greifen. Die Taster sind akzeptabel, Tastenkappen und Hot-Swap-Sockel versprechen, kein Wegwerfprodukt zu kaufen. Auch die Lautstärke bleibt in akzeptablen Rahmen, lediglich die stechende Leertaste missfällt. Es wird also nicht bis zum Äußersten gespart. Größter Kritikpunkt ist die eingeschränkte Programmierbarkeit. Aufgrund des 75%-Layouts kann man allerdings mit fester FN-Ebene sowie fixen Tastenfunktionen eigentlich noch leben.

Die Sharkoon SGK25 im Test
Die Sharkoon SGK25 im Test

Also gut für alle? Das hängt davon ab, ob das genug ist. Das größte Problem in diesem Preisbereich ist, dass es bereits für ein paar Euro mehr deutliche Mehrwerte gibt. PBT-Tastenkappen, Dämmung, bessere Taster, Software – und dann ein anderes, erheblich ansprechenderes Gesamtbild. Die Eintrittskarte für diese Liga kostet maximal 40 Prozent Aufpreis oder in absoluten Zahlen „nur“ 20 Euro mehr.

Eine frei programmierbare, dezenter tippende Ducky One 3 SF (Test) gibt es schon für rund 70 Euro, wenngleich im 65%-Formfaktor. Eine Keychron V1 liegt bei 70 Euro, die Endorfy Thock 75% kann kabellos agieren und hat PBT-Tastenkappen. Eine ebenfalls erwägenswerte Alternative schafft Sharkoon. Die Skiller SGK50 S3 ist leiser, tippt schöner und nutzt quelloffene Software, allerdings in anderem Layout ohne Regler für 55 Euro. Als nochmals leisere, mit Upgrade-Tastern bestückte PBT-Variante (Test) gibt es sie zudem für 70 Euro.

Ein Fazit muss deshalb so aussehen: Liegt das Budget bei 50 Euro, ist die SGK25 definitiv genug „gut“. Ein kleiner Aufpreis beschwert allerdings ein in allen Belangen besseres Produkt und sollte bei entsprechenden Finanzmitteln in Erwägung gezogen werden. 75% so gut zu sein ist eben nicht immer gut genug.

Sharkoon Skiller SGK25
07.06.2025
  • Ordentliche Basis-Taster & Hot Swap
  • Einstiegsfreundliches Kompaktlayout
  • Double-Shot-Tastenkappen
  • Medienfunktionen liegen ungünstig
  • Leertaste sticht akustisch heraus
  • Tasten fast nicht programmierbar

ComputerBase hat die Skiller SGK25 von Sharkoon leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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