EcoFlow Glacier Classic im Test: Outdoor-Kühlbox sorgt nicht nur am Feiertag für frisches Grillgut

Mit der EcoFlow Glacier Classic legt EcoFlow die mobile Akku-Kühl-Gefrierbox in 3 Größen mit 35, 45 und 55 Liter Volumen neu auf. Mit zahlreichen Ladeoptionen auch über Solar und USB-C mit austauschbarem Akku kühlt und gefriert die Outdoor-Kühlbox nicht nur das Grillgut und die Getränke am heutigen Feiertag im Test zuverlässig.
Mit der EcoFlow Glacier Classic bringt EcoFlow die zweite Generation seiner Serie der Akku-Kühlbox auf den Markt. Die Kühlbox, die wahlweise mit 35, 45 oder 55 Liter Fassungsvermögen erhältlich ist, kann kühlen und gefrieren und als mobiler Akku dienen. EcoFlow will auch bei der neuen Glacier genau auf das Feedback der Nutzer aus den letzten zwei Jahren seit der ersten Generation gehört haben, um die Kühlbox in wesentlichen Aspekten verbessern zu können. So soll einerseits die Innenraumgestaltung verbessert worden sein, aber auch die Portabilität, Kapazität und die Lautstärke andererseits. ComputerBase prüft die tragbare Kühlbox im Test auf ihre Alltagstauglichkeit und vergleicht sie mit dem Anker Solix EverFrost 2.
Preise im Vergleich
Bei EcoFlow ist das 35-Liter-Modell der Glacier Classic ab heute verfügbar. Die Varianten mit 45 oder 55 Liter können ab sofort zunächst vorbestellt werden. Bis zum 31. Juli gewährt EcoFlow auf alle Käufe der Glacier Classic mit oder ohne Zusatzbatterie einen Preisnachlass von 100 Euro.

Bei Anker ist der EverFrost 2 bereits in den Varianten mit 40 und 58 Litern im Handel erhältlich. Das kleinste Modell mit 23 Litern ist noch nicht in den Handel gekommen, soll aber in Kürze verfügbar sein. Anker liefert bei der EverFrost 2 im Gegensatz zu EcoFlow immer einen Akku mit. Auch bei Anker sind die beiden verfügbaren Kühlboxen derzeit mit 100 Euro Rabatt erhältlich, so dass Anker einen Preisvorteil für sich verbuchen kann, wenn man bei EcoFlow das Bundle mit Akku zum Vergleich heranzieht.
EcoFlow Glacier Classic | Anker Solix EverFrost 2 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Volumen | 35 Liter | 45 Liter | 55 Liter | 23 Liter | 40 Liter | 58 Liter | |
Preis (UVP) | 799 Euro | 849 Euro | 949 Euro | – | |||
Preis mit Akku (UVP) | 999 Euro | 1.049 Euro | 1.149 Euro | – | 899,99 Euro | 1.099,99 Euro | |
Preis mit aktuellen Rabatt | ohne Akku | 699 Euro* |
749 Euro | 849 Euro | – | ||
mit Akku | 899 Euro* | 949 Euro | 1.049 Euro | – | 799,99 Euro* | 999,99 Euro* | |
Preis Zusatzakku einzeln | 299 Euro | 199,99 Euro |
Im Lieferumfang der Glacier Classic 35L ist neben der Kühlbox mit Metallkorb das externe Netzteil mit XT60-Anschluss und ein KFZ-Ladekabel mit XT60-Anschluss.
Drei Größen mit Akku
Die neue Glacier Classic Kühlbox, die Lebensmittel und Getränke unterwegs kühlt, ist in den Größen 35L, 45L und 55L verfügbar. Sie verfügt über einen integrierten Batterieschacht, in den ein Akku mit 298 Wh eingesetzt werden kann. Alternativ lässt sich die Kühlbox auch über ein 95-Watt-AC-Netzteil betreiben. Für den Solarbetrieb ist zwingend ein Akku nötig. Das Volumen im Inneren wird durch den Einsatz des Akkus nicht verändert.
Bei dem Anker Solix EverFrost 2 gibt es ebenfalls drei Größen, jedoch 23, 40 und 58 Liter. Die nachfolgende Tabelle stellt die Varianten, ihre Abmessungen und ihr Gewicht gegenüber.
EcoFlow Glacier Classic | Anker Solix EverFrost 2 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Volumen | 35 Liter | 45 Liter | 55 Liter | 23 Liter | 40 Liter | 58 Liter |
Volumen in 330-ml-Dosen |
58 Dosen | 72 Dosen | 90 Dosen | ? | 63 Dosen | 96 Dosen |
Abmessungen in mm |
706 × 400 × 405 | 706 × 400 × 480 | 706 × 466 × 480 | 668 × 400 × 385 | 749 × 459 × 493 | 986 × 459 × 493 |
Gewicht (ohne Akku) |
20,5 kg | 23,2 kg | 25,2 kg | 16,8 kg | 23 kg | 28,9 kg |
Auch wenn das nutzbare Volumen bei EcoFlow und Anker nicht identisch ist, zeigt dieser Vergleich, dass EcoFlow selbst beim 45-Liter-Modell kleiner ist als Anker beim 40-Liter-Modell. Mit dem 23-Liter-Modell, das in Kürze verfügbar sein soll, bietet Anker hingegen ein kompakteres und leichteres Modell für all jene, die zwar immer mal Kühlsachen transportieren möchte, dafür jedoch nicht viel Platz benötigen.
Ein Vergleich mit der 1. Generation der EcoFlow Glacier offenbart, dass diese bei 38 Liter Volumen auf 776 × 385 × 445 mm und 23 kg kommt, sich also minimal unter dem neuen 45-Liter-Modell und deutlich über dem 35-Liter-Modell einordnet.
+20 bis -20 °C fürs Kühlen und Gefrieren
Die Glacier-Classic-Kühlboxen von EcoFlow mit R600a-Kühlmittel können den Innenraum alle auf Temperaturen im Bereich zwischen -20 und +20 Grad Celsius kühlen. Im Eco-Modus gibt EcoFlow eine Temperaturgenauigkeit von ± 2 bis 3 °C an, im Max-Modus von ±1 °C. Der Unterschied zwischen dem Max- und Eco-Modus liegt in der Reaktionshäufigkeit auf Temperaturveränderungen. Im Max-Modus wird schneller auf eine Temperaturveränderung reagiert als im Eco-Modus, so dass die Glacier Classic häufiger anspringt und kühlt. Der Eco-Modus bietet somit die bessere Akkulaufzeit auf Kosten der Genauigkeit.
Auch die EverFrost-2-Kühlboxen von Anker unterstützen einen Temperaturbereich im Inneren von -20 bis +20 Grad Celsius. Anker spricht pauschal von ± 1,2 °C Temperaturschwankung. Zusätzlich setzt Anker einen Ventilator im Inneren ein, um durch einen Luftstrom für eine homogene Temperatur und schnellere Verteilung zu sorgen.
Einen Eiswürfelbereiter wie in der EcoFlow Glacier bietet EcoFlow im neuen Modell nicht mehr an.
Temperaturen in der Praxis
In der Praxis kühlt die Glacier Classic immer ein paar Grad über das Ziel hinaus, um dann über einen längeren Zeitraum nicht mehr kühlen zu müssen. Dies hat den Vorteil, dass das Gerät dann nicht ständig hörbar anspringt und läuft. Bei eingestellten 6 °C wurde so beim ersten Herunterkühlen von Raumtemperatur sogar auf 0 °C gekühlt. In der Regel beträgt die Abweichung 1 bis 2 °C. Allerdings auch nach oben. Sind 6 °C eingestellt, werden zwischendurch auch mal 8°C erreicht, bevor wieder gekühlt wird. Bei eingestellten –20 °C zeigt das analoge Kühlschrank-Thermometer sogar -21 °C im Innenraum.

Die Verteilung der Kälte ist gut, hängt aber auch von der Befüllung der Kühlbox ab. Vollgepackt konnten im Test bei eingestellten 4 °C im oberen Bereich direkt unter dem Deckel mitunter auch 8 °C gemessen werden. Packt man die Box mit verderblichen Lebensmitteln voll, sollte man dies deshalb durchaus berücksichtigen.
Die Akkutechnik im Vergleich
Der EverFrost 2 wird von einem abnehmbaren 288-Wh-Lithium-Eisen-Phosphat-Akku (LiFePO4) angetrieben. Dieser weist auch nach 3.000 Ladungen noch mindestens 80 Prozent seiner Ausgangskapazität auf. In der Regel wird von einer Lebensdauer von mindestens 10 Jahren gesprochen. Bei EcoFlow kommt hingegen ein NCM-Akku mit 298 Wh zum Einsatz – dasselbe Modell wie in der ersten Generation. Es wiegt 1,9 kg und misst 245,5 × 92 × 68 mm. Die NCM-Zellen haben bereits nach 800 Ladezyklen ihre Lebensdauer (80 % Restkapazität) erreicht, unterstützen also deutlich weniger Ladevorgänge. Dafür verfügt ein NCM-Akku über eine höhere Energiedichte, kann also kleiner gebaut werden als ein LFP-Akku mit gleicher Kapazität. Mit dieser höheren Energiedichte bei kompakteren Maßen begründet EcoFlow auch den Einsatz von NCM anstelle von LFP. Bei der mobilen Klimaanlage Wave 3 ist EcoFlow zuletzt nämlich noch von NCM auf LFP gewechselt.
Um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, lassen sich in der App Lade- und Entladegrenzen für den Akku einstellen.
Der EverFrost 2 kann mit seinem LFP-Akku zwischen 0 und +40 °C betrieben werden, wobei ein Entladen des Akkus auch bis -20 °C möglich ist, aber kein Laden bei Minusgraden. Bei EcoFlow liegt die Betriebstemperatur hingegen zwischen -10 und +50 °C.
Lademöglichkeiten
Die Glacier Classic kann über das AC-Netzteil mit 95 Watt, ein Solarmodul (XT60) mit maximal 110 Watt, einen KFZ-Anschluss mit 100 Watt und USB-C mit bis zu 100 Watt geladen werden. Abseits von USB-C nutzen auch das AC-Netzteil und der KFZ-Anschluss den XT60-Anschluss der Glacier Classic, so dass ein einziger Anschluss drei Ladeoptionen bietet. USB-C steht über den Akku zur Verfügung und kann nicht nur zum Aufladen genutzt werden, sondern auch um Geräte wie Notebooks über den Akku der Kühlbox mit Energie zu versorgen. Das vollständige Laden des Akkus mit einer Lademethode dauert rund 3,5 Stunden. Aber EcoFlow bietet auch das gleichzeitige Laden über USB-C und XT60 mit zusammen 200 Watt an. Auf diese Weise kann der Akku schon in rund 1,5 Stunden voll aufgeladen werden, wenn die Sonne mitspielt.

Der EverFrost 2 lässt sich hingegen wahlweise über Solar (100 Watt, XT60), Wechselstrom (95 Watt), Autosteckdose (95 Watt) oder USB-C (60 Watt) aufladen. Bei Anker kommen für Solar und Netzteil beziehungsweise KFZ-Adapter zwei verschiedene Anschlüsse zum Einsatz. Sobald der Anschluss für das Netzteil und das KFZ-Kabel belegt ist, ist der XT60-Anschluss für Solar verdeckt – was wahrscheinlich absichtlich so umgesetzt wurde, um gleichzeitiges Laden zu blockieren. Das vollständigen Aufladen des Akkus dauert rund 4 Stunden. Auch bei Anker kann der Akku gleichzeitig als Powerbank genutzt werden. Hierfür verfügt er über einen 60-W-USB-C- und einen 12-W-USB-A-Ladeanschluss.
Bei den Lademöglichkeiten ist somit EcoFlow leicht im Vorteil, als Powerbank für Smartphone, Tablet und Notebook lassen sich aber beide einsetzen.
Akkulaufzeit im Alltag
EcoFlow verspricht bis zu 43 Stunden für das 35-Liter-Modell und jeweils bis zu 39 Stunden für das 45- und 55-Liter-Modell mit einer Akkuladung im Eco-Modus bei 25 °C Umgebungstemperatur und 4 °C eingestellter Kühltemperatur. EcoFlow geizt darüber hinaus nicht mit Details und nennt einen Stromverbrauch von 165 Wh pro Tag bei einer Kühlung auf 4 °C für das 35-l-Modell. Möchte man bei -18 °C etwas tiefkühlen, werden hingegen 520 Wh pro Tag benötigt. Beim größeren 45-Liter-Modell werden 190 Wh und 750 Wh pro Tag in diesen Szenarien angegeben, was beim 55-Liter-Modell identisch sein soll.
ComputerBase hat bei 22 °C Umgebungstemperatur, 4 °C Zieltemperatur und komplett befülltem Kühlfach nachgemessen. Die Kühlbox und das Kühlgut wurden vorher heruntergekühlt – diese initiale Kühlung sollte nach Möglichkeit immer vorab erfolgen, da sie natürlich am meisten Akku verbraucht. Während der Tests wurde die Glacier Classic 35L bewusst am Tag immer wieder geöffnet, um ein möglichst realistisches Szenario und somit eine realistische Akkulaufzeit abzubilden. Zusätzliche Geräte wie Smartphones wurden dabei nicht über den Akku geladen, seine ganze Energie stand der Kühlbox zur Verfügung.
Im Max-Modus, also mit schnellerer Reaktion auf Temperaturänderungen, hielt die EcoFlow Glacier Classic mit einer Akkuladung 37 Stunden durch. Im Eco-Modus erhöht sich diese Akkulaufzeit auf 56 Stunden. Damit liegt das Ergebnis sogar deutlich über EcoFlows Angaben.

Anker spricht dem 40-Liter-Modell im Eco-Modus bei 25 °C eine Akkulaufzeit von 52 Stunden zu. Das 58-Liter-Modell soll wie bei EcoFlow 39 Stunden durchhalten. Auch hier wird für die Messung eine Zieltemperatur von 4 °C eingestellt.
Leistungsaufnahme
Die genaue Leistungsaufnahme in jedem Szenario zu messen, gestaltetet sich schwierig. Ist der Akku verbaut und das AC-Netzteil angeschlossen, werden bis zu 105 Watt aufgenommen, wenn der Akku geladen und die Kühlung aktiv ist. Die Verteilung der Energie auf das Laden des Akkus und zur Kühlung erfolgt bedarfsabhängig. Benötigt die Kühlung mehr Leistung, wird der Akku weniger schnell aufgeladen. Bis zu 80 Watt wurden im Test dabei an den Akku durchgereicht, wenn die Kühleinheit gerade nicht arbeitet. Extern über USB-C ließ sich der Akku mit bis zu 96 Watt laden. Das externe Laden des Akkus ist somit schneller als in der Glacier Classic.
Wird der Akku entfernt, nimmt die Glacier Classic über das Netzteil maximal etwas über 60 Watt beim Gefrieren auf, ein Wert, der auch beim reinen Akkubetrieb in der App als Leistungsaufnahme über den Akku angezeigt wird. Ist das System im Stand-by, zeigt die Steckdose eine Leistungsaufnahme von 2 Watt als Grundverbrauch an.
Lautstärke
Bei der Lautstärke gibt EcoFlow maximal 38,5 Dezibel während des Kühlvorgangs an – rund 4 Dezibel weniger als beim Vorgänger. Anker macht beim EverFrost 2 hierzu keine Angaben.
Vor allem beim ersten Kühlen, wenn die Kühlbox von Raumtemperatur auf die gewünschte Zieltemperatur gekühlt wird und der Kompressor durchgängig läuft, ist sie deutlich wahrnehmbar. Im Wohnmobil sollte man vermeiden, dies ausgerechnet zur Schlafenszeit zu machen – oder die Kühlbox vor dem Wohnmobil geschützt aufstellen.
Abseits der subjektiven Wahrnehmung, die dem Gerät keine Schlafzimmertauglichkeit attestiert, untermauern ein paar Messwerte dieses Empfinden. In einem Abstand von 30 cm werden von schräg oben beim Kühlvorgang 41,7 Dezibel gemessen. Im Abstand von 30 cm vor dem Lüftungsgitter auf Bodenhöhe werden hingegen 46,5 Dezibel erreicht.
Einsatz im Regen
Der Anker EverFrost 2 ist nach IPX3 geschützt. Das bedeutet, dass er leichten Regen oder Spritzer verträgt. Optional kann in Kürze eine wasserdichte Abdeckung erworben werden.
Hier bietet EcoFlow mehr, denn die Glacier Classic ist IPX4 geschützt, kann also problemlos ohne zusätzliche Abdeckung im Regen betrieben werden. Für sie bietet EcoFlow eine Schutzhülle an, die primär das Gehäuse vor Schäden als vor Regen schützen soll. Generell sollte aber bei allen Modellen darauf geachtet werden, dass sie nicht auf einem Untergrund stehen, auf dem sich durch Regen eine Pfütze bilden kann.
Innenraum und Handhabung
Beim Innenraum der EverFrost 2 und Glacier Classic gibt es je nach Modell Unterschiede. Das 23- und 40-Liter-Modell des EverFrost 2 bieten ein einzelnes Kühlfach, bei dem man sich somit zwischen Kühlen und Gefrieren entscheiden muss. Beim 58-Liter-Modell hat man hingegen zwei getrennte Kammern, die getrennt gesteuert werden können. Bei der EcoFlow Glacier Classic ist dies ebenfalls der Fall. Allerdings bieten hier das 45- und 55-Liter-Modell zwei getrennte Fächer im Inneren, die eine unterschiedliche Temperatur mit einer Differenz von maximal 22 °C unterstützen. Das 35-Liter-Modell verfügt hingegen über ein einzelnes Fach, bei dem zwischen Kühlen und Gefrieren umgeschaltet werden kann.
Während Anker beim größten Modell auf feste Wände setzt, nutzt EcoFlow einen herausnehmbaren Trenner bei 45 und 55 Litern, der eine flexiblere Nutzung als Kühl-Gefrier-Kombination oder durchgehendes Fach für größere Vorräte ermöglicht. Wird der Trenner nicht benötigt, lässt er sich platzsparend in der Tür verstauen und dient zusätzlich als Schneidebrett. Bei EcoFlow lässt sich wahlweise der linke oder rechte Bereich als Gefrierfach nutzen. Oder aber die gesamte Kühlbox als ein Kühlschrank oder als ein Gefrierfach, wenn der Trenner entfernt wird. Der Trenner kann aber nicht dazu genutzt werden, den Kühlbereich zu verkleinern und nur eine Seite der Box zu betreiben.
EcoFlow setzt auf 53 mm dicken Isolierschaum, um die Temperatur im Inneren möglichst lang aufrecht zu halten, ohne dass der Kompressor anspringen muss. Bei Anker ist diese Schicht 60 mm dick.
Anders als Anker liefert EcoFlow einen Drahtkorb für den Innenraum direkt mit. Der Ablassstopfen, um die Geräte im Inneren einfach sauber zu machen, ist bei beiden Modellen vertreten.
Werden die Geräte stark gekippt, sollte man die Box wie bei allen Geräten mit Kühlmittel vor der Inbetriebnahme mindestens 30 Minuten waagerecht stehen lassen.
Bei der EcoFlow Glacier Classic 35L teilt sich der Innenraum in ein großes quadratisches Fach auf, in dem auch der Drahtkorb sitzt, und ein kleineres erhöhtes Fach, unter dem im Inneren die Technik verbaut ist. Es bietet sich an, auf diesem beispielsweise Obst und Gemüse zu kühlen das nicht zu sehr gedrückt werden soll.

Im großen Fach lassen sich auch 1,5-Liter-Flaschen problemlos aufrecht hinstellen, da im 35-l-Modell eine Aussparung im Deckel für noch etwas mehr Platz in der Höhe sorgt. Der Deckel lässt sich dann noch problemlos schließen. Der Korb bietet ein Innenmaß von circa 33 × 27 × 29 cm (B×T×H), das kleine Fach daneben misst circa 13,5 × 28 × 13 cm. Nimmt man den Korb heraus, hat man rechts und links im großen Bereich circa 1 cm mehr Platz.
Flexibler Deckel bei EcoFlow
Beim Deckel zeigt EcoFlow einen besonderen Clou, denn dieser lässt sich beidseitig gleichermaßen öffnen und auch vollständig abnehmen. So hat man einen einfachen Zugriff aus jeder Richtung. Wie herum die Glacier Classic steht, etwa wenn wenig Platz ist oder das Stromkabel nur kurz ist, spielt somit keine Rolle.
Es werde Licht
Im Dunkeln muss man bei beiden Kühlboxen nicht wühlen. Sowohl Anker als auch EcoFlow verbauen eine LED-Beleuchtung im Inneren.
App-Kontrolle und -Steuerung
Sowohl die EcoFlow Glacier Classic als auch der Anker EverFrost 2 unterstützen Bluetooth und WLAN, um sich mit dem Smartphone und der jeweiligen App verbinden zu können. Über WLAN ins Netzwerk eingebunden lassen sich die Kühlboxen so theoretisch auch aus der Ferne steuern.
In der EcoFlow-App kann die Glacier Classic ein- und ausgeschaltet und die gewünschte Zieltemperatur eingestellt werden. Auch die aktuell im Inneren der Kühlbox herrschende Temperatur wird dabei angezeigt. Grundsätzlich wird in der App zwischen dem Max- und dem Eco-Modus unterschieden. Ersterer ist für Gefrorenes wie Eiscreme gedacht, letzterer optimiert hingegen die Akkulaufzeit bei weniger verderblichen Lebensmitteln.
EcoFlow bietet neben der reinen Steuerung der Temperatur der Glacier Classic weitere Funktionen in der App. Über Alarme kann die App beispielsweise darauf aufmerksam machen, wenn die Temperatur nicht gehalten werden kann und um mehr als 5 °C abweicht. Allerdings erscheint diese Warnung auch dann, wenn man die Temperatur deutlich ändert, also beispielsweise von +6 °C auf -20 °C umstellt. Da diese Temperatur nicht so schnell erreicht wird, wie die Warnung ausgegeben wird, erhält man in diesem Fall unweigerlich eine Benachrichtigung über die App. Die Benachrichtigung erscheint übrigens auch, wenn die Temperatur unterschritten wird, nicht nur bei ihrer Überschreitung.

Außerdem wird der Nutzer informiert, sobald der Akku unter 20 Prozent fällt, so dass er noch rechtzeitig eingreifen kann. Auch wenn der Deckel nach 5 Minuten noch nicht wieder richtig geschlossen wurde, wird der Nutzer darüber per App informiert.

EcoFlow zeigt in der App zudem Statistiken für den Temperaturverlauf an. Dieser wird für einen Zeitraum von 7 Tagen gespeichert. Ist man sich unsicher, ob die Temperatur über die letzten Tage gehalten wurde, kann man sich hier demnach Gewissheit verschaffen.
Sollte der Akku oder das Netzteil entfernt werden, während der EcoFlow Glacier Classic eingeschaltet ist, werden die zuletzt eingestellten Werte beim Wiederherstellen der Stromversorgung automatisch wieder genutzt.
Auch Anker bietet eine App-Steuerung, so dass die Zieltemperatur jederzeit auf dem Smartphone eingestellt und im Blick behalten werden kann. Die Benachrichtigung bei geöffneter Klappe bietet Anker ebenfalls.
Grundsätzlich lassen sich sowohl die EcoFlow Glacier Classic als auch der Anker EverFrost 2 aber auch über die Bedienelemente und das Display am Gerät selbst steuern, so dass die App nicht zwingend erforderlich ist.
Fazit
In erster Linie sind Akku-betriebene Kühl- und Gefrierboxen wie die EcoFlow Glacier Classic für Roadtrips gedacht, wenn man mit dem Auto und Zelt oder dem Campingwagen unterwegs ist – Gewicht und Größe der Box also kein Hindernis darstellen. Abseits dessen lassen sie sich aber auch für Kurztrips, Festivals oder andere Kurzausflüge nutzen. Dank Zusatzakku ist die Glacier Classic komplett kabellos nutzbar. Wer beispielsweise häufiger nur einen Tag am Strand verbringen möchte, kann die Box im Kofferraum befüllen und muss weder Kabel mitnehmen noch sich Gedanken um passende Lademöglichkeiten machen.
Die Ladeoptionen sind allerdings sowohl bei Anker als auch EcoFlow mit AC, KFZ, Solar und USB-C vielfältig, nur bei EcoFlow kann man aber über Solar und AC/KFZ parallel laden, bei Anker ist dies blockiert. Nur über Solar gänzlich ohne Akku lassen sich die Geräte nicht betreiben – verständlich, da ständig wechselnde Wetterbedingung immer wieder zu einer Abschaltung führen würden.
Leer lässt sich die Glacier Classic von EcoFlow auch alleine tragen. Die beiden klappbaren Tragegriffe bieten guten Halt. Sobald man sie befüllt hat, sind aber zwei Personen unausweichlich. Räder bietet die EcoFlow Glacier nicht. Hier geht Anker mit dem EverFrost 2 einen anderen Weg. Einerseits bietet die Kühlbox Räder, andererseits hat Anker einen ausziehbaren Griff integriert, um die Box hinter sich herziehen zu können. EcoFlow hat bei der Glacier Classic nach eigenen Angaben bewusst auf Räder verzichtet, da die meisten Kunden die Kühlbox in ihr Auto oder ihren Camper stellen, ohne sie ständig zu bewegen. Deshalb habe man zunächst auf Räder zugunsten der Größe verzichtet. Sollte das Feedback der Käufer jedoch ergeben, dass Räder vermisst werden, werde man ein passendes Accessoire auf den Markt bringen, mit dem die Glacier Classic gerollt werden könne, so EcoFlow.

Während EcoFlow bei den beiden größeren Modellen den Trenner als Schneidebrett vorsieht und diesen einfach im Deckel verstaubar macht, hat Anker seitlich an der Box einen kleinen Klapptisch integriert. Diesen gibt es bei EcoFlow als optionales Zubehör zu kaufen. Ebenso wie eine Tasche und einen kleinen Werkzeughalter für die Seitenwand. Die beiden größeren EcoFlow-Kühlboxen sind bei ihrer Nutzung des Innenraums somit etwas variabler als der EverFrost 2, bei dem durch die starre Trennwand nicht so große Objekte hineinpassen wie beim Glacier Classic.
Die Verarbeitungsqualität der EcoFlow Glacier Classic ist sehr gut. Das Gehäuse hinterlässt einen robusten Eindruck, so dass sie auch längerem Outdoor-Einsatz standhalten sollte.
Beim Akku hätte EcoFlow auch bei der Kühlbox auf LFP setzen sollen, da den meisten Käufern wohl eine längere Lebensdauer des Akkus wichtiger ist als seine Größe. Im Test verrichtet die EcoFlow Glacier Classic ansonsten zuverlässig und problemlos ihren Dienst. Die technische Umsetzung und die App-Integration sind von EcoFlow gewohnt gut gelöst. Packt man die Box randvoll, sollte man aber Temperaturunterschiede im oberen Bereich bei der Wahl der Zieltemperatur einkalkulieren.
ComputerBase hat die EcoFlow Glacier Classic leihweise von EcoFlow zum Testen unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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