Linux-Gaming-Benchmarks: Ab sofort gibt es auch Messwerte mit RX 9000 und RTX 5000

Linux-Spiele-Benchmarks haben sich zu einer festen Größe auf ComputerBase entwickelt, allerdings waren Messungen vorrangig auf (ältere) AMD Radeon beschränkt. In Zukunft gibt es jertzt auch Ergebnisse mit AMD Radeon RX 9070 und Nvidia GeForce RTX 5070 sowie Intel Arc B580. Umfassende Analysen sind damit möglich.
Die Geschichte der ComputerBase-Linux-Benchmarks
Linux-Benchmarks finden seit jeher abseits der mit Hardware gut ausgestatteten Redaktionsräume in Berlin statt. Der am Standort des Linux-Testsystems verfügbare Hardware-Pool hält da nicht mit. Dennoch hat sich die verwendete Hardware immer mehr dem regulären Testsystem der Redaktion angenähert, so dass direkte Vergleiche immer besser möglich waren.
Zu Anfang zwei Welten
In den ersten Tests wurde noch ein AMD Ryzen 9 7900 als Prozessor verwendet, beispielsweise im Benchmark zu Diablo IV (Linux-Test). Auch die Grafik-Hardware war auch noch eine andere und so diente zur Bilderzeugung eine AMD Radeon RX 6700 XT (Test). Beide Komponenten waren in den Windows-Tests nicht vertreten.

Gleichstand bei der CPU
Um das zu ändern, erhielt das Testsystems ein Upgrade auf den AMD Ryzen 7 7800X3D. Mit 3D-Cache und ohne mögliche Nachteile durch eventuelles Hin- und Herschieben zwischen zwei Chiplets wie auf dem Ryzen 9 7900 konnten Linux-Ergebnisse nun auf Augenhöhe mit den anderen ComputerBase-Benchmarks antreten. Eine erste Verwendung des neuen Prozessor konnten interessierte Leser im Linux-Test zu Ghost of Tsushima (Linux-Test) einsehen.

Dem 7800X3D war allerdings kein allzu langes Leben im Testsystem gegeben, denn etwa ein halbes Jahr später erfolge das Upgrade zum Ryzen 7 9800X3D und damit erneut auf volle Vergleichbarkeit mit den Spieletests unter Windows.
Die GPU zog nach
Doch auch die Radeon RX 6700 XT hatte so langsam ihren Zenit erreicht. In The Talos Principle 2 (Linux-Test) waren keine 60 FPS mehr in WQHD möglich – trotz Verwendung von Upscaling. Da aufgrund der verwendeten Unreal Engine absehbar war, dass die Situation in immer mehr zukünftigen Spielen wiederfinden wird, wurde es Zeit die Grafikkarte abzulösen. AMDs RDNA 3 (Test) war neu und so war es naheliegend, dem Linux-Testsystem ein Generationsupgrade zu spendieren. Die Wahl fiel auf die AMD Radeon RX 7800 XT, welche auch noch ein einen eigenen Artikel erhalten hat in: White Build by Accident.
Doch die Zeit schritt voran, AMDs RDNA4- sowie Nvidias RTX50-Generation haben das Licht der Welt erblickt. Die RX 9070 XT (Linux-Test) konnte sich bereits im Linux-Test beweisen und hatte im Test zu Atomfall (Linux-Test) einen Gastauftritt, doch war die Lage klar: Nvidia fehlte!
Nvidia hat nachgelegt
Die Redaktion konnte zwar dank einer Nvidia RTX 3070 Ti (Test) Kompatibilitäts-Prüfungen von Spielen durchführen und auch vereinzelte Werte für Linux-Gaming liefern, doch war diese Grafikkarte nun auch schon vier Jahre alt. Insbesondere fehlt hier die Unterstützung aller neuen Nvidia-Features. Es wurde Zeit für ein weiteres Upgrade des Testsystems.
Die neuen Grafikkarten im Überblick
Nvidia GeForce RTX 5070
In der Realität zwar nicht, aber auf dem Papier klar auf Augenhöhe mit einer RTX 4090, stellt sich die RTX 5070 (Test) zukünftig Spielen in Linux-Benchmarks. Die Redaktion hat sich hierbei für das Asus-TUF-Modell entschieden, welches auch im Vergleichstest der Custom-Designs vertreten ist. Asus setzt hierbei auf dasselbe Kühlsystem wie bei den TUF-Modellen für AMDs Radeon RX 9070 (XT) und die GeForce RTX 5070 Ti. Die Grafikkarte fühlt sich massiv und wertig an, bietet im Quiet-BIOS einen flüsterleisen Betrieb und muss sich auch im OC-BIOS nicht vor der Konkurrenz verstecken. Der Leistungsunterschied kann im Vergleich zur Founders Edition 3 Prozent betragen, auf Kosten von knapp über 10 Watt höherem Stromverbrauch.
AMD Radeon RX 9070
Bei AMD ist die RDNA-4-Grafikkarte Radeon RX 9070 neu im Linux-Parcours vertreten. 13 Prozent beträgt im Schnitt der Unterschied zur RX 9070 XT (Test) in WQHD- und Raster-Benchmarks. Vor allem aber, verfügen RX 9070 und die XT über das gleiche Feature-Set und 16GB-VRAM. Damit ist auch das kleinere aktuelle RDNA4-Modell bestens geeignet für Benchmarks und Kompatibilitäts-Tests unter Linux, ohne tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Konkret gesellt sich die XFX QuickSilver zum Linux-Testsystem. 4 Prozent mehr Leistung sind damit im Vergleich zu AMDs Referenz-Design möglich.
Restliches Testsystem und weitere Grafikkarten
Alle Hardware findet Platz auf einem Asus X670E-Pro WiFi. Als Speicher dienen 64 GB DDR5-6000 mit CL30-Timings. Der Prozessor wird von einem Thermalright Peerless Assassin 120 gekühlt. Die Stromversorgung übernimmt ein ATX-3.1-konformes 1000-Watt-Netzteil von Corsair, konkret das RM1000x mit nativen 12V-2x6 Stecker. Alles findet Platz in einem NZXT H7 Flow RGB. Die Bildausgabe erfolgt in 2.560 × 1.440.


Als Betriebssystem wird ein zum Zeitpunkt der Tests gepatchtes Arch Linux verwendet. Kernel, Mesa und Treiber-Version können sich entsprechend unterscheiden und werden bei jedem Test angegeben. Als Desktop dient KDE Plasma, ebenfalls in der jeweils aktuellen Version aus den Arch Linux Repositories. Wenn nicht anders angegeben, kommt stets Proton Experimental zum Einsatz. Wayland dient als Display-Protokoll.
Verfügbare Grafikkarten
Neben den beiden neuen Grafikkarten bleibt auch weiterhin die Radeon RX 7800 XT im Parcours erhalten. Für Kompatibilitäts- und Leistungstests mit Intel steht die bereits in einem eigenen Test behandelte ASRock Arc B580 Steel Legends (Linux-Test) zur Verfügung.
Auch Intels erste Alchemist Generation steht in Form der Sparkle A380 ELF zur Verfügung und kommt je nach Testszenario zum Einsatz.

Auch ältere Genrationen könnten Verwendung finden. So stehen grundsätzlich auch eine Radeon RX 5500 XT und RX 580 bereit, wenn auch bislang nicht in Tests vertreten.
Schlussworte
Linux Gaming ist weit gekommen. Nicht nur die Kompatibilität von Windows-Spielen auf dem freien Betriebssystem hat sich massiv erhöht (über 18.000 als spielbar gelistete Titel auf ProtonDB), auch die Unterstützung seitens der Hardware-Hersteller ist besser geworden. Generell lässt es sich unter Linux mit AMD, Nvidia und Intel spielen, mal gut, mal weniger gut. Und genau das sollen Benchmarks auf ComputerBase zukünftig besser hervorheben.
Bislang war AMD in den Linux-Gaming-Tests überrepräsentiert und Nvidia, trotz der hohen Verbreitung auf dem PC-Markt, nur mit alter Hardware vertreten. Zeitgemäße Hardware im neuen Setup spiegelt nun den aktuellen Stand des Linux-Gamings wieder.
Die Redaktion freut sich auf bevorstehende Benchmarks und auf ein weiterhin tolles Community-Feedback im Linux-Forum. Ein erster Test im neuen Setup ist in der Zwischenzeit bereits erschienen:
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